Bergblut Kritik auf Cinefacts.de

Posted on 12. Dezember 2010 in Pressespiegel

Großes Alpendrama über die Zeit Andreas Hofers mit stimmungsvollen Bildern bäuerlichen Lebens zwischen Kargheit und Emotion.

Dieser atmosphärisch dichte historische Film über eine arme Tiroler Bauernfamilie zur Zeit Andreas Hofers ist eine studentische Abschlussarbeit. Regisseur und Drehbuchautor Philipp J. Pamer, der aus dem Südtiroler Passeiertal stammt und auch mit Hofer entfernt verwandt ist, erstellte sie an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen. Der Spielfilm, der an Originalschauplätzen gedreht wurde, erhielt Unterstützung aus Bayern und Südtirol. Entstanden ist ein sehenswertes Drama, das vor dem geschichtlichen Hintergrund das Schicksal einer Frau aus Bayern im Passeiertal erzählt.

Dass sich Bayern und Österreicher, obwohl sprachlich und kulturell so eng verbunden, nicht wirklich grün sind, liegt wohl vor allem an historischen Konflikten. Zur Zeit Napoleons gehörte Tirol – mit dem heute italienischen Südtirol – zum Königreich Bayern. Die verhassten Besatzer veranlassten die armen Bauern zum Aufstand unter Andreas Hofer, der allerdings von den Franzosen hingerichtet wurde, bevor Napoleons Ära zu Ende ging. Der junge Regisseur Pamer schlägt nun das Buch dieser Geschichte erneut auf, um sozusagen nach dem Lebensgefühl der Südtiroler damals zu forschen, aber auch um mit der fiktiven Figur einer ins Passeiertal verschlagenen Bayerin über die alten Gräben im Alpenraum eine Brücke der Versöhnung zu schlagen.

Katharina, gespielt von Inga Birkenfeld, hat ein Säckchen voller Münzen und einen Seidenschal im Gepäck, als sie mit Franz, den Wolfgang Menardi darstellt, auf seinen elterlichen Hof in Südtirol kommt. Ihre Schwiegermutter, gespielt von Verena Plangger, weist beide Geschenke stolz, gar feindselig, zurück. Wenn die Familie sich zu ihrem Arme-Leute-Essen am Holztisch versammelt, wird im schönsten Dialekt über die Fremde aus Augsburg hergezogen. Die Eggers machen es ihr nicht leicht, doch diese Katharina ist eine Kämpfernatur, mit Zähigkeit, einem großen Herzen und Selbstvertrauen erträgt sie die Anfeindungen, die ihr auch im nahen Dorf entgegenschlagen. Denn sie fühlt mit den leidenden Einheimischen und hat ihre neue Familie, wie auch die bergige Landschaft, längst ins Herz geschlossen.

Historische Atmosphäre, mit französischen Soldaten, die durch den Tiefschnee auf der Suche nach dem versteckten Andreas Hofer stapfen, oder mit Bauern, die in der Stunde der Not Gebete murmeln, vereint sich in diesem Film auf vorteilhafte Weise mit moderner Sehnsucht nach dem Landleben. So darf Katharina ihre nackten Füße lustvoll in einem Kuhfladen vergraben, sind die Bauern beim Heumachen frohen Mutes, ist das Kerzenlicht anheimelnd. Auch die Sprache wirkt manchmal wie eine kreative Mischung von alt und neu. Es dominiert der örtliche Dialekt, der, wenn die Bauern nicht mit Rücksicht auf Katharina deutscher als sonst sprechen, untertitelt wird, aber es gibt dann auch den einen oder anderen Ausdruck wie „Zack, zack!“ oder „Arschloch“.

Pamer inszeniert zwar einen Historienfilm, der einen Bogen über viele Schauplätze spannt, sogar Andreas Hofer kommt öfters vor, aber der Blick ist dann doch ziemlich verengt. Der leidenschaftliche Patriotismus der unterdrückten Tiroler Bevölkerung flammt in den ernsten Gesichtern eindrucksvoll auf – besonders Franz wird wie von einem inneren Feuer verzehrt – , aber die Emotionen werden mehr oder weniger postuliert, nicht durch Geschichten erklärt. Die Alpen im Licht der aufgehenden Sonne und unterdrückte Bauern, die bescheiden und fleißig sind, könnten leicht zum Ausdruck von Heimattümelei werden. Es dominieren aber dann doch realistisch wirkendes Lokalkolorit und eine auf Stimmung aufgebaute Spannung, so dass man diese Probleme des Films kaum als störend empfindet.

comments: 0 » tags: , ,

Bergblut Kritik auf Kino.de

Posted on 9. Dezember 2010 in Pressespiegel

Opulent inszenierte Heimatgeschichte der Tiroler Aufstände 1809 gegen Bayern und Frankreich mit Freiheitsheld Andreas Hofer an der Spitze. (…)

Der Fokus liegt weniger wie bei anderen Hofer-Filmen auf Schlachtszenen, sondern auf gesellschaftlichen Verhältnissen und das persönliche Schicksal einer jungen Frau. Der Ehemann einer bayerischen Arzttochter tötet bei einem Streit in Augsburg einen französischen Soldaten, das Paar (eine überzeugende Kombination Wolfgang Menardi und Inga Birkenfeld) flieht in seine Heimat, das unzugängliche Passeiertal. Auf dem Bergbauernhof wird die Schwiegertochter mit Feindseligkeit empfangen. Während sie sich den Respekt der Familie erkämpft, begeistert sich ihr Mann für die freiheitlichen Thesen des Gastwirtes Andreas Hofer und zieht enthusiastisch in den Krieg. Die ersten Siege gegen Franzosen und Bayern führen zu großen Feiern im Dorf, aber dann schlagen die übermächtigen Gegner in aller Härte zurück.

Der altmodisch klingende Titel „Bergblut“ weckt Assoziationen zu „Blut und Boden“, eine Vorstellung, mit der die Machart des Films aber aufräumt. Intensiv gezeigt werden die kargen Lebensbedingungen auf dem Hof, der entbehrungsreiche Alltag im Befreiungskrieg und der Wille zur Unabhängigkeit des Bergvolks, das Auflehnen gegen Moral der Zeit durch die die Moderne repräsentierende „Stadtfrau“. Neben der durchweg guten Besetzung beeindrucken vor allem die Landschaftsmotive und die dichte historische Atmosphäre (oft in Fackel- und Kerzenlicht sowie in sehr kleinen Räumen), auf die Leinwand gebracht von Kameramann Namche Okon, ebenfalls Absolvent der HFF München. Präsent, aber nicht aufdringlich die vom Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielte Musik.“

Die ganze Kritik auf  KINO.de!

http://www.kino.de/pix/header/K_logo.jpg

comments: 0 » tags: ,

Reinhold Messner über Bergblut

Posted on 2. Dezember 2010 in Pressespiegel

«Philipp J. Pamer ist es gelungen, die bäuerliche Welt um 1809 in Tirol einzufangen. Mit der authentischen Darstellung des
bäuerlichen Lebens am Berg, der Hilflosigkeit der Bergbauern und der Atmosphäre von damals haben er, sein junges Team und viele Südtiroler Schauspieler großes Kino geschaffen, wie kaum jemand vor ihnen.»
Reinhold Messner, Südtiroler Extrembergsteiger, Buch- und Filmautor

Datei:Reinhold Messner in Koeln 2009.jpg

comments: 0 » tags: ,

Bergblut („Sangue di montagna“) Review – Notizie giornalistiche

Posted on 6. September 2010 in Pressespiegel

Di soggetto storico, come è capitato raramente di vedere al Film Festival, Bergblut (Sangue di montagna) del giovane regista sudtirolese Philipp J. Pamer merita un plauso per come ha saputo trattare una storia dolorosa con la delicatezza del ricamo, la rigorosità dello storico e la profondità del saggio.
È raro scrivere e filmare la storia, tanto più quanto è lontana e fondante un’identità come la vicenda del patriota Andreas Hofer per l’indipendenza del Tirolo, senza farsi prendere dalla retorica della celebrazione.
Pamer riesce invece ad essere patriottico, antimilitarista, femminista e cosmopolita. La qualità della pellicola è fuori discussione, come il cast di attori professionisti: su tutti magistrale l’interpretazione di Katharina bavarese e giovane sposa di Franz, tirolese, che le vicende della guerra fra franco-bavaresi e tirolesi divideranno e uniranno per sempre, passando fra i temi dell’intolleranza, della violenza, della pace, dell’amore sponsale e della solidarietà. Una storia da imparare a memoria che Pamer ha sicuramente scritto e sceneggiato cogliendo le sue intime convinzioni che mette in bocca ai protagonisti anzi alle figure femminile meglio riuscite, Katharina e la moglie di Andreas Hofer che alla fine dirà: «Noi donne salveremo questo paese insieme».

L’Arena , 25. 08. 2010

Deutsche Übersetzung:

Bergblut (Sangue di montagna) ist ein Historienfilm, ein Genre, das man sehr selten auf Filmfestivals vorfindet. Dem jungen Südtiroler Regisseur Philipp J. Pamer gebührt Hochachtung, wie es ihm gelungen ist eine schmerzliche Geschichte mit der Zartheit einer feinen Stickerei, der Strenge des Historikers und der Tiefe eines Weisen zu behandeln.
Es kommt selten vor, dass Geschichtliches geschrieben und verfilmt wird, ohne sich in der Rhetorik der Abhaltung zu verstricken, besonders wenn es so lange her und prägend ist, wie die Geschichte des Freiheitskampfes von Andreas Hofer um die Unabhängigkeit von Tirol.Pamer gelingt es heimatliebend zu sein, antimiltitärisch, femministisch und kosmopolitisch. Die Qualität des Films steht außer Frage, genauso wie die des Casts, der sich aus professionellen Schauspielern zusammensetzt. Allen voran die meisterhafte Darstellung der Bayerin Katherina, die junge Gemahlin von Franz, einem Tiroler. Beide werden durch die Geschichte des Krieges zwischen Franzosen und Bayern auf der einen Seite und den Tirolern auf der anderen, erst getrennt und dann für immer verbunden sein und dabei Themen wie Intoleranz, Gewalt, Frieden, eheliche Liebe und Solidarität durchlaufen. Eine Geschichte, die man auswendig lernen sollte und bei welcher Pamer den Protagonisten sicherlich beim Schreiben seine persönlichen Überzeugung in den Mund gelegt hat, besonders den gut gelungenen Frauenfiguren wie Katherina oder der Frau von Andreas Hofer, die am Ende sagen wird: „Wir sind die Frauen und wir tragen dieses Land.“

Kritik Bergblut („Sangue di montagna“) Review – Notizie giornalistiche

Posted on 6. September 2010 in Pressespiegel

Di soggetto storico, come è capitato raramente di vedere al Film Festival, Bergblut (Sangue di montagna) del giovane regista sudtirolese Philipp J. Pamer merita un plauso per come ha saputo trattare una storia dolorosa con la delicatezza del ricamo, la rigorosità dello storico e la profondità del saggio.
È raro scrivere e filmare la storia, tanto più quanto è lontana e fondante un’identità come la vicenda del patriota Andreas Hofer per l’indipendenza del Tirolo, senza farsi prendere dalla retorica della celebrazione.
Pamer riesce invece ad essere patriottico, antimilitarista, femminista e cosmopolita. La qualità della pellicola è fuori discussione, come il cast di attori professionisti: su tutti magistrale l’interpretazione di Katharina bavarese e giovane sposa di Franz, tirolese, che le vicende della guerra fra franco-bavaresi e tirolesi divideranno e uniranno per sempre, passando fra i temi dell’intolleranza, della violenza, della pace, dell’amore sponsale e della solidarietà. Una storia da imparare a memoria che Pamer ha sicuramente scritto e sceneggiato cogliendo le sue intime convinzioni che mette in bocca ai protagonisti anzi alle figure femminile meglio riuscite, Katharina e la moglie di Andreas Hofer che alla fine dirà: «Noi donne salveremo questo paese insieme».

L’Arena , 25. 08. 2010

Deutsche Übersetzung:

Bergblut (Sangue di montagna) ist ein Historienfilm, ein Genre, das man sehr selten auf Filmfestivals vorfindet. Dem jungen Südtiroler Regisseur Philipp J. Pamer gebührt Hochachtung, wie es ihm gelungen ist eine schmerzliche Geschichte mit der Zartheit einer feinen Stickerei, der Strenge des Historikers und der Tiefe eines Weisen zu behandeln.
Es kommt selten vor, dass Geschichtliches geschrieben und verfilmt wird, ohne sich in der Rhetorik der Abhaltung zu verstricken, besonders wenn es so lange her und prägend ist, wie die Geschichte des Freiheitskampfes von Andreas Hofer um die Unabhängigkeit von Tirol.Pamer gelingt es heimatliebend zu sein, antimiltitärisch, femministisch und kosmopolitisch. Die Qualität des Films steht außer Frage, genauso wie die des Casts, der sich aus professionellen Schauspielern zusammensetzt. Allen voran die meisterhafte Darstellung der Bayerin Katherina, die junge Gemahlin von Franz, einem Tiroler. Beide werden durch die Geschichte des Krieges zwischen Franzosen und Bayern auf der einen Seite und den Tirolern auf der anderen, erst getrennt und dann für immer verbunden sein und dabei Themen wie Intoleranz, Gewalt, Frieden, eheliche Liebe und Solidarität durchlaufen. Eine Geschichte, die man auswendig lernen sollte und bei welcher Pamer den Protagonisten sicherlich beim Schreiben seine persönlichen Überzeugung in den Mund gelegt hat, besonders den gut gelungenen Frauenfiguren wie Katherina oder der Frau von Andreas Hofer, die am Ende sagen wird: „Wir sind die Frauen und wir tragen dieses Land.“

Presseechos nach Filmfest München

Posted on 20. Juli 2010 in Pressespiegel

Nach der Deutschland-Premiere von „Bergblut“ (Gewinner des Publikumspreises 2010) auf dem Filmfest München:

„Ein bewegendes und episches Historiendrama.“

Filmfest München

„Ein fulminantes Bergdrama – eine Überraschung in der deutschen Kinoreihe!“

EPD Film

„Ein Film mit Tiefe, bezaubernder Poesie und absoluter Authentizität!“

Augsburger Allgemeine

„Das Filmfest Publikum liebt Bergblut!“

Filmecho

„Bildgewaltiges, unterhaltsames Kino mit detailgetreuen Dialekten!“

Kino Kino

„Ein fesselndes Historiendrama aus rauer Bergwelt.“

Allgäuer Blatt

„Ein packender Film mit tollen Schauspielern! So hat den Volksaufstand noch kein Filmemacher erzählt!“

BR Abendschau

Bergblut Review in der Sueddeutschen Zeitung

Posted on 22. April 2010 in Allgemein

Die Sueddeutsche Zeitung,  am 22. April 2010 über Bergblut, einen „unerschrocken großformatigen Film mit Stallgeruch„:

Die Erzählhaltung ist für einen 25jährigen erstaunlich konservativ. „Klassisch“, korrigiert einen Philipp Pamer. Und verteidigt sich selbstbewusst: „Ich bin Südtiroler. Neuer deutscher Film – das bin ich nicht. Dieser Film hat Stallgeruch.“ Courage hat er, dieser Pamer, und Talent unverkennbar auch. Diesen logistisch nicht einfach zu drehenden Film mit nichts als Herzblut und einem Budget von 460.000 Euro gestemmt zu haben, ist eine Leistung für sich. Aber die Authentizität von den spektakulären Schauplätzen bis hin zum Dialekt, ist die eigentliche Stärke von ‚Bergblut‘.

(Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung, 22. 04. 2010)

sueddeutsche zeitung bergblut

caryl_hynson@mailxu.com