Wir bedanken uns bei den mehr als Tausend Besuchern, die es gestern Abend trotz schlechten Wetters zur Passeiertal-Premiere von Bergblut geschafft haben!
FSFF: Philipp J. Pamer diskutiert mit Tom Tykwer
Die Diskussionsrunde „Bits und Bilder“ findet am Sonntag, den 1. August 2010 um 11 Uhr im Kino Breitwand in Starnberg statt. Die Gäste: Tom Tykwer („Das Parfum“), Dominik Graf („Die Sieger“), Tatjana Turanskyj („Eine flexible Frau“) und Philipp J. Pamer („Bergblut“). Es geht um die Fragen: Wohin geht der Weg des Kinos? Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Ästhetik des Films? Wie unterscheiden sich Fernsehen und Film, die selbst gestemmte Eigenproduktion von groß finanzierten
Mammutprojekten? Welche Schwierigkeiten haben junge Filmemacher am Anfang ihres Weges? Und wie geht es bereits etablierten Regisseuren mit ihren Herzensprojekten?
Das Fünf Seen Filmfestival läuft noch bis 4. August. Programminfos unter: http://www.fsff.de.
„Bergblut“ auf dem Fünf Seen Filmfestival
„Bergblut“ ist für den Nachwuchs-Förderpreis auf dem Fünf Seen Filmfestival nominiert!
Spieltermine:
– Freitag, 30.7., 21.30 Uhr, OPEN AIR Wörthsee
– Sonntag, 1.8., 19.30 Uhr, Schloßberghalle Starnberg
Das Fünf Seen Filmfestival ist ein Publikumsfestival mit Schwerpunkt auf dem neuen deutschsprachigen Film aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Es findet zwischen dem 27.7.-4.8.2010 statt. www.fsff.de
Presseechos nach Filmfest München
Nach der Deutschland-Premiere von „Bergblut“ (Gewinner des Publikumspreises 2010) auf dem Filmfest München:
„Ein bewegendes und episches Historiendrama.“
Filmfest München
„Ein fulminantes Bergdrama – eine Überraschung in der deutschen Kinoreihe!“
EPD Film
„Ein Film mit Tiefe, bezaubernder Poesie und absoluter Authentizität!“
Augsburger Allgemeine
„Das Filmfest Publikum liebt Bergblut!“
Filmecho
„Bildgewaltiges, unterhaltsames Kino mit detailgetreuen Dialekten!“
Kino Kino
„Ein fesselndes Historiendrama aus rauer Bergwelt.“
Allgäuer Blatt
„Ein packender Film mit tollen Schauspielern! So hat den Volksaufstand noch kein Filmemacher erzählt!“
BR Abendschau
„Bergblut“ in Oberstdorf
Preview im Allgäu: „Bergblut“ wird am Donnerstag, den 22. Juli 2010 um 21:15 Uhr beim großen Kino-Open-Air in Oberstdorf gezeigt!
Der Kartenvorverkauf ist eröffnet!
Süddeutsche Zeitung / Kultur: „Leuchtturm im steinernen Meer“
München – Philipp J. Pamer ist eine Kämpfernatur. Das liegt ihm im Blut. Auch wenn der bubenhafte 25-Jährige eine harmlose Nickelbrille auf der Nase hat. Mit dem Satz auf seinem T-Shirt ist’s ihm ernst. ,,Der Berg ruft“, steht da in Lettern, wie sie schon das Plakat des alten Luis-Trenker-Dramas zierten. Auch Pamer ist Südtiroler. Und er hat – was dieses biographische Detail ungeheuer potenziert – gemeinsame Vorfahren mit Andreas Hofer. Sein erster großer Spielfilm heißt ,,Bergblut“. Das für einen HFF-Abschlussfilm extrem aufwendige Historiendrama spielt zur Zeit des Tiroler Volksaufstandes gegen die bayerischen und französischen Besatzer, und erfährt heute beim Filmfest seine Premiere (um 19.30 Uhr im Gasteig).
Seit 2005 Jahren lebt Philipp Pamer in München, nachdem er auf Anhieb die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Fernsehen und Film bestanden hatte.
Doch in die Freude darüber mischte sich für den damals 19-Jährigen auch ein KuIturschock. Ich bin in einem 600-Seelen-Dorf aufgewachsen. “ Die Millionenstadt schien ihm ähnlich fremd wie jener Augsburger Arzttochter, die die Hauptfigur seines Films ist, die Welt der Berge.
Sie wird dorthin 1809 an der Seite ihres Mannes verschlagen. Der Bergbauernsohn wird wenig später an Hofers Seite in den Kampf ziehen, während die junge Städterin aus dem Feindesland ein ähnliches Schicksal ereilt, wie man es aus ,,Madame Bäurin“ und,,Herbstmilch“ kennt.
Andreas Hofers Großmutter, Maria Pamer, stammte von jenem Hof, der bis heute den Großeltern Philipp Pamers gehört. Naheliegend, dass er einen Großteil des Films an den Originalschauplätzen der historischen Ereignisse im Passeirertal drehte – wie zum Beispiel im ,,Sandwirtshaus“, dessen Wirt Hofer war. Selbst wenn das für das gesamte Team bedeutete, unter hochalpinen Bedingungen zu arbeiten, die Mühsal zahlte sich aus. Denn während manche der Anfangsszenen in Augsburg noch hölzern wirken, nützt Pamer geschickt seinen Heimvorteil. Nicht nur, dass es ihm gelingt, den Südtiroler Dialekt in seiner rauen Schönheit als identitätsstiftenden Moment glaubwürdig einzusetzen.
Auch hat er dank seiner Kenntnis von Land und Leuten die Idealbesetzung für den Andreas Hofer gefunden:
Klaus Gurschler, einer, der heute Wirt eines Berggasthofes im Passeirertal ist, und der als moderner Volksmusikant seine Anhänger hinter sich schart. Wenn Pamer dann auch noch die feindlichen Soldaten
durch meterhohen Schnee zum Sandwirt stapfenlässt, spürt der Zuschauer eine besondere Authentizität, die von „Bergblut“ ausgeht. Er ahnt die physische Grenzerfahrung, die diese für alle Beteiligten bedeutet haben müssen.
,,Dass heute ein Team aus Bayern und Südtirolern, den Feinden von damals, gemeinsam dieses Projekt stemmte“, macht Pamer besonders stolz. Doch sein Idealismus und sein Ehrgeiz gehen noch weiter:
Er hofft, sein Film könne zum ,,Leuchtturmprojekt“ für die gesamte daniederliegende Filmlandschaft Südtirol werden.
,,Denn trotz der überwältigenden Kulisse werden hier, anderes als zu Trenkers Zeiten, gar keine Filme mehr gedreht.“ Das soll sich endlich wieder ändern. Denn der Berg ruft noch immer.
Susanne Hermanski, Süddeutsche Zeitung am 01.07.2010.
„Bergblut“ – Bericht in der Abendschau
Bericht anlässlich des Filmfestes München 2010.
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Bergblut-Filmkritik: Eine Liebe im Tiroler Krieg
(…) Es ist aber nicht der Bilderrausch großartiger Schlachtenszenen, den „Bergblut“ zeigt, sondern das Erleben des Krieges der Daheimgebliebenen, der Frauen, Mütter und Alten. Der Film führt in ein Kriegslazarett, wo Katharina die furchtbar zugerichteten Verwundeten pflegt. Als Tirol nach dem Friedensschluss von Schönbrunn im Oktober 1809 erneut an Bayern fällt und Andreas Hofer gegen eine vielfache Übermacht das letzte Aufgebot zusammentrommelt, greift Katharina aus Liebe und Verzweiflung zum Äußersten, um ihren Mann am Fortziehen zu hindern. Und nimmt in Kauf, dass sie Franz’ Vater an den Haaren aus dem Haus schleift und verstößt, weil sie damit ihren Mann am Leben erhält. Die letzte Schlacht am Berg Isel endet für die Tiroler mit einer vernichtenden Niederlage, Franz’ jüngerer Bruder Veit wird von einer Kanonenkugel zerfetzt.
Die moralische Größe des Filmes liegt darin, dass weder Tiroler noch Bayern noch Franzosen als „die Guten“ oder „die Bösen“ vorgeführt werden. Pamer zeigt die Handelnden in ihrer Zerrissenheit, die auch nach extremen Situationen menschlich sind. „Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der abgrundtief böse ist. Jeder von uns trägt zwei Seiten in sich“, sagt der Regisseur.
Thomas Schuler in der Augsburger Allgemeinen, 01. 07. 2010